Montag, 23. Juni 2014

REVIEW: FROZEN OCEAN - VANVIDDSANGER (Black Metal, Obscure Abhorrence)



Frozen Ocean ist ein russisches Ein-Mann-Projekt, welches seit 2005 aktiv ist und auf eine große Anzahl von Veröffentlichungen zurückblicken kann. Die Musik des einzigen Mitgliedes Vaarwel stellt zum Großteil eine relativ interessante Mischung aus Ambient und Black Metal dar, welche in Grundzügen an den Stil von Bands wie Paysage d'Hiver oder Darkspace erinnert. Mit der 2013 erschienen EP „Vanviddsanger“ wandelt der Russe jedoch auf gänzlich anderen Pfaden.





„Vanviddsanger“ bietet rauen, rotzigen Black Metal, wie er zum Beispiel gerne von einigen Underground-Puristen aus Finnland gespielt wird. Die gesamte Produktion klingt ungeschliffen und roh, was jedoch bei dieser Form von Black Metal nicht von vornherein negativ zu werten ist. Durch die sehr kurze Spielzeit von gerade mal 16 Minuten und den besagten Stil wirkt „Vanviddsanger“ schon fast wie ein klassisches Black Metal Demotape, welches man auf CD gepresst hat, was sicherlich auch keineswegs etwas Schlechtes ist.


Frozen Ocean verfährt auf dieser EP – im Gegensatz zu seinen Ambient Black Metal Aufnahmen – salopp gesprochen nach dem Prinzip: „Stumpf ist Trumpf“ und bietet auf der kurzen Laufzeit pure Schnörkellosigkeit. Die Riffs sind weitestgehend sehr einfach gehalten und werden in den acht kurzen Liedern auch kaum bis gar nicht variiert. Dies erzeugt einen fast schon punkigen Sound, der zum Beispiel im vierten Lied extrem zum Tragen kommt. Die Drums ordnen sich den Gitarren unter und die Vocals breiten sich in schroffer, direkter Form über der Musik aus. So richtig rau und „primitiv“ eben. Doch gerade in einer Zeit, in der zig Variationen und Neuinterpretationen den Black Metal dominieren, stellt dieser Minimalismus für viele (vornehmlich alteingesessene?) Hörer wohl einen nicht zu unterschätzenden Anreiz dar. Ohne nennenswerte Momente der musikalischen Erleuchtung oder Totalausfälle poltert sich „Vanviddsanger“ gewollt stumpf durch seine 16 Minuten Spielzeit und erzeugt hierbei wohl genau das Gefühl, das der Künstler erzeugen wollte.

Fazit: Rockiger, simpler und rumpelig produzierter Black Metal, der genau weiß, was er darstellen möchte und auch genau das abliefert. Sicherlich für Freunde dieses Stils einen Blick wert, Fans von anspruchsvollerem und abwechslungsreicherem Material werden jedoch nicht die große Erfüllung darin finden. Jedoch ist anzunehmen, dass man sich dessen sehr wohl bewusst war und ist.

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