Dienstag, 24. Juni 2014

REVIEW: CONTAINER (Max Andersson, Reprodukt)



Der schwedische Comiczeichner Max Andersson gehört zu den bermerkenswertesten und langlebigsten Phänomenen, die die Underground Comicszene hervorgebracht hat. Seine stilistisch einzigartigen, absurden Comics, welche er seit über 20 Jahren zeichnet, haben weltweit Anerkennung erfahren, wurden schon in mehrere Sprachen übersetzt und haben zahlreiche Preise gewonnen. Die Gesamtausgabe „Container“ beinhaltet den Großteil von Anderssons Werk und bietet somit in seinen knapp 300 Seiten einen perfekten Überblick über das herausragende Werk des schwedischen Kultzeichners.




Der „Container“ setzt sich zusammen aus mehreren langen Geschichten und kurzen Strips, welche teilweise nur eine oder zwei Seiten lang sind. Den Anfang macht die Story „Pixy“, eine der Comics Geschichten des Sammelbands. Hier geht es um einen Mann, der in das Reich der Verstorbenen reist, um dort den Fötus umzubringen, den seine Frau abgetrieben hat, weil er seine (Fast-) Mutter unentwegt nachts anruft. In der Trilogie um den Weihnachtsmann geht es um eine sehr gruselige, bedrohliche Neuinterpretation der allseits bekannten, mythischen Figur, welche hier Kinder versklavt, heimsucht und erpresst. Erwähnenswert ist auch die Geschichte über den Tod, der seinen Job verliert und mit einer unglücklich verheirateten Frau, die von Klonen ihres Ex-Mannes verfolgt wird, durchzubrennen versucht, sowie die extrem makabere Geschichte über einen Jungen, der seine Eltern begräbt und Fleischbäume auf ihrem Grab pflanzt. 


Montag, 23. Juni 2014

REVIEW: WINTARNAHT - TÔDHÊN UOPAL (Pagan Black Metal, Obscure Abhorrence)




Wintarnaht (althochdeutsch für “Winternacht) ist eine thüringische bzw. baden-württembergische Pagan Black Metal Band, welche vorher unter dem Namen „Winternight“ bekannt war. Nach dem verhältnismäßig ruppigen Debut Album „Pestilenz“ (welches ein unter anderem ein brauchbares „Hans Siste Vinter“ Cover vorzuweisen hatte), veröffentlichen die beiden Mitglieder Grimwald und Goatruler (der einst bei Vargsang trommelte) mit „Tôdhên Uoþal“ ihr zweites Vollalbum und schlagen hierbei einen erwachseneren und interessanteren Weg ein, als ein beim Vorgänger der Fall war.


REVIEW: FROZEN OCEAN - VANVIDDSANGER (Black Metal, Obscure Abhorrence)



Frozen Ocean ist ein russisches Ein-Mann-Projekt, welches seit 2005 aktiv ist und auf eine große Anzahl von Veröffentlichungen zurückblicken kann. Die Musik des einzigen Mitgliedes Vaarwel stellt zum Großteil eine relativ interessante Mischung aus Ambient und Black Metal dar, welche in Grundzügen an den Stil von Bands wie Paysage d'Hiver oder Darkspace erinnert. Mit der 2013 erschienen EP „Vanviddsanger“ wandelt der Russe jedoch auf gänzlich anderen Pfaden.



Samstag, 21. Juni 2014

REVIEW: GILLES DE RAIS (Georges Bataille, Merlin Verlag)




Die Geschichte des Gilles de Rais ist eine, welche man aus mehreren Gründen erzählen kann. Der „Blaubart“ war vieles: ein sadistischer, perverser Päderast, ein Mitstreiter Jeanne d'Arcs, ein Verwirrter, ein untalentierter Geisterbeschwörer und ein gescheiterter Aristokrat. Der Mythos wurde schon mehrfach aufgegriffen, zum Beispiel in dem grandiosen Buch „La Bas“ von Joris-Karl Huysmans oder in einigen Liedtexten der bekannten Dark Metal Band Cradle of Filth. „Gilles de Rais“ ist das Werk des französischen Skandalautors Georges Bataille, der auch für Bücher wie „Die Geschichte des Auges“ und „Ma Mére“ verantwortlich ist. In dem Buch beleuchtet der Franzose genauestens sämtliche Aspekte des Falles und des Charakters und bietet somit eine der interessantesten und allumfassendsten Abhandlungen, welche man in diesem Gebiet finden kann. 


Freitag, 20. Juni 2014

REVIEW: DIE HURE H (Katrin de Vries und Anke Feuchtenberger, Reprodukt)



Die Hure H ist die Schöpfung von Katrin de Vries und Anke Feuchtenberger, welche schon in mehreren Comicbänden surreale Szenarien durchschritten hat (der dritte wurde schon auf Thanatische Manifestationen vorgestellt). In dem ersten Band, welcher schlicht und ergreifend „Die Hure H“ heißt, erlebt die namensgebende Hauptfigur drei obskure, abstrakte Geschichten über Emotionen, Liebe und Sehnsucht. Hierbei hat sie eine lesbische Liebschaft, besucht ein Fest in einer Art Disco und reist zum Haus der Geburten.



Donnerstag, 12. Juni 2014

INTERVIEW: JAN WARNKE // GERÄUSCHMANUFAKTUR // J. ADOLPHE ENGLISH




Jan Warnke runs the label GERÄUSCHMANUFAKTUR and is also the operator of many sound art and noise projects. Much could be said about his excellent work, but now, without further ado, I present the interview I was happy to conduct with Jan.


INTERVIEW: JAN WARNKE // GERÄUSCHMANUFAKTUR // J. ADOLPHE DEUTSCH




Jan Warnke ist der Betreiber des deutschen Labels GERÄUSCHMANUFAKTUR und der kreative Kopf hinter mehreren Sound Art und Noise Projekten. Viel könnte über seine Arbeit gesagt werden, doch am besten ist es wohl, wenn ohne weitere Umschweife das Interview präsentiert wird, das ich mit Jan führen durfte: